„Bestens versorgt alt werden“ – so lautete der Titel der Podiumsdiskussion, zu der Dr. Gerald Krainer, Landesdirektor der Wiener Städtischen in der Steiermark, am Abend des 28. November 2012 in die Räumlichkeiten der Landesdirektion geladen hat. Nach einem Impuls-Vortrag des Pensionsexperten Prof. Dr. Bernd Marin diskutierten Landesrätin Maga. Kristina Edlinger-Ploder, Dr. Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse, Franz Ferner, Geschäftsführer der Volkshilfe Steiermark und der Hausherr Dr. Gerald Krainer.
Aufgrund des demografischen und gesellschaftlichen Wandels ist die Altersvorsorge, die die Pensions- und Pflegevorsorge umfasst, eines der zentralen Zukunftsthemen. Die Bevölkerung altert, die Kosten steigen und die Relevanz dieses Themas wird von der Bevölkerung noch zu häufig unterschätzt. Neue Modelle für eine umfassende Altersvorsorge für die Zukunft sind gefragt. Mit welchen Problemen wir heute in Österreich konfrontiert sind und welche Wege in eine gut versorgte Zukunft führen könnten, waren die Themen des Impuls-Vortrags von Prof. Dr. Bernd Marin sowie der anschließenden Diskussion der VertreterInnen aus Politik und Wirtschaft sowie der Volkshilfe, stellvertretend für den NGO-Bereich.
Umfassende Altersversorgung bedarf Bewusstseinsschaffung, Commitment und Zeit
Prof. Dr. Bernd Marin legte in seinem Impuls-Vortrag dar, dass die öffentliche Hand in Österreich sehr viel tut, Verbesserungen jedoch immer möglich und wünschenswert wären: „Im europäischen Vergleich liegt Österreich hinsichtlich der Ausgaben für Pensionen an dritter Stelle, dafür könnten die Leistungen besser und zielgerichteter sein. Grundsätzlich hat Österreich eines der besten Wohlfahrts- und Sozialsysteme der Welt. Das ändert jedoch nichts daran, dass viele Risiken unzureichend abgesichert sind. Ein gutes Beispiel dafür ist die Pflegeversicherung. Hier ist die Grundversorgung seitens des Staates gesichert, doch Pflege bedeutet viel mehr als Altersheime, in denen nur jede 30: ältere Person ist, oder die Versorgung körperlicher Elementarbedürfnisse. Und umfassende Betreuung kostet sehr viel Zuwendung, Zeit und Geld.“
Landesrätin Maga. Kristina Edlinger-Ploder ging auf diesen Punkt ein und bestätigt: „Pflege und Betreuung sind hier streng voneinander zu trennen, das staatliche System kann nur ein subsidiäres System sein. Die Politik kann nur diejenigen auffangen, die sich die grundlegende Versorgung selbst nicht leisten können. Alles, was über die Standardversorgung, die vom Staat sichergestellt wird, hinaus geht, ist eine freie Entscheidung und muss privat finanziert werden“, so Edlinger-Ploder zur aktuellen Lage. „Angesichts der demografischen Entwicklungen ist es jedoch notwendig, dass neue, bedarfsgerechte Modelle entworfen und implementiert werden. Doch hier muss man in langen Perioden denken – Änderungen des Systems brauchen Zeit und können immer erst in der nächsten Generation greifen“, betont Edlinger-Ploder den Faktor Zeit in Hinblick auf zukünftige Reformen.
Franz Ferner, Geschäftsführer der Volkshilfe Steiermark, skizziert den derzeitigen Pflegebedarf anhand der real beanspruchten Leistungen bei der Volkshilfe: „Derzeit stellen wir 1.560 Pflegeheimplätze, 2.500 Steirerinnen und Steirer werden von unserem mobilen Pflegedienst zu Hause betreut, weitere 1.800 nutzen unsere Essenslieferungen, Notruftelefon und Beratungen.“ Die Haltung der Volkshilfe zur Herausforderung Pflege ist klar: „Rund 80 Prozent der in den stationären und von mobilen Pflegeeinrichtungen betreuten Menschen könnten sich die realen ‚Vollkosten’ der Angebote gar nicht leisten, weil sie zu den einkommensschwächsten Gruppen in unserer Gesellschaft zählen. Das heißt, sie sind ohne entsprechende Zuschüsse aus Steuermittel nicht selbstständig marktfähig. Pflege ist daher solidarisches Risiko und darf nie nur individuelles Risiko werden!“
Bewusstsein schaffen und Vorsorgepotenziale aufzeigen – dafür spricht sich Dr. Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse aus: „Das Thema wird, was die finanzielle Dimension betrifft, von der Bevölkerung völlig unterschätzt. Eine umfassende Altersvorsorge kostet in etwa so viel, wie ein durchschnittliches Einfamilienhaus. Bei einem Haus können Herr und Frau Österreicher den Betrag in etwa einschätzen, bei der Altersvorsorge fehlt die richtige Einschätzung des finanziellen Ausmaßes noch. Eigentlich müssten die Menschen die Hälfte ihres Sparpotenzials für ihre Altersvorsorge beiseite legen, doch davon sind wir weit entfernt. Wir besprechen daher mit unseren KundInnen Punkt für Punkt ihr Finanzleben mit dem Ziel, Bewusstsein zu schaffen und persönliches Vorsorgemöglichkeiten aufzuzeigen.“
Wie wichtig es ist, Bewusstsein zu schaffen und die breite Bevölkerung für das Thema Altersvorsorge zu sensibilisieren, betont auch Gastgeber Dr. Gerald Krainer, Landesdirektor der Wiener Städtischen in der Steiermark: „Grundsätzlich gilt: Je früher man mit der Vorsorge beginnt, desto besser. Bei der Pensionsvorsorge profitiert man in jungen Jahren von einer langen Laufzeit, die auch bei kleinen Beiträgen für eine ansehnliche Summe sorgt, bei der Pflegevorsorge von niedrigen Prämien.“ Oft liegt das Problem einer mangelnden persönlichen Vorsorge auch im fehlenden Problembewusstsein. „Unsere Aufgabe als Versicherer ist es, zu beraten, und auf biometrische Risiken hinzuweisen. Wir sind auch abseits der persönlichen Beratung sehr engagiert, die Bevölkerung für die Notwendigkeit einer privaten Altersvorsorge – also Pensions- und Pflegevorsorge – zu sensibilisieren. Das tun wir aktuell beispielsweise durch die Förderaktion ‚Vorsorge fördern – Zukunft sichern’, bei der wir im Jahr 2012 sowohl die Pensions- als auch die Pflegevorsorge finanziell unterstützen und auch im Rahmen der Pflegekampagne, bei der wir sehr öffentlichkeitswirksam nach Österreichs neun kompetentesten ‚PflegerInnen mit Herz’ gesucht haben“, so Dr. Krainer abschließend.
Die WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG Vienna Insurance Group ist mit einem Prämienvolumen von rund 2,3 Mrd. Euro die führende österreichische Versicherung und verfügt weiters über Zweigniederlassungen in Italien und Slowenien. In neun Landesdirektionen und 140 Geschäftsstellen in ganz Österreich werden mehr als 1,3 Mio. KundInnen betreut. Diese finden in der WIENER STÄDTISCHE Versicherung einen innovativen und verlässlichen Partner für sämtliche Bedürfnisse sowohl in privaten Lebenssituationen als auch im Gewerbe- und Firmenkundenbereich. Der Marktanteil beträgt rund 14 Prozent.
Die WIENER STÄDTISCHE Versicherung ist die größte Einzelgesellschaft des Internationalen Versicherungskonzerns VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe (VIG) mit Sitz in Wien.
Bildtext (v.l.n.r.):
Dr. Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse, Landesrätin Maga. Kristina Edlinger-Ploder, Prof. Dr. Bernd Marin, Franz Ferner, Geschäftsführer der Volkshilfe Steiermark und Dr. Gerald Krainer, Landesdirektor Wiener Städtische Versicherung
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Wiener Städtische Steiermark:
Hochkarätige Diskussionsrunde zum Zukunftsthema Altersvorsorge