Demographische und gesellschaftliche Entwicklungen zeigen: Das Thema Pflege ist enorm wichtig – und wird in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Denn die Österreicher werden immer älter. Eine Tatsache, die natürlich erfreulich ist, gleichzeitig aber auch mit großen Herausforderungen, wie der steigenden Pflegebedürftigkeit, einhergeht. Um auf die Bedeutung des Pflegethemas aufmerksam zu machen, rief der Wiener Städtische Versicherungsverein gemeinsam mit der Wiener Städtischen Versicherung 2012 die Initiative „PflergerIn mit Herz“ ins Leben. „Zahlreiche Pflegerinnen und Pfleger stellen ihr eigenes Leben in den Hintergrund, um Tag für Tag für ihre pflegebedürftigen Mitmenschen da zu sein und sich aufopferungsvoll um sie zu kümmern. Dieses unvergleichbare Engagement wollen wir mit dieser Initiative auf ganz besondere Weise honorieren“, sagt Dr. Günter Geyer, Präsident des Vereins „PflegerIn mit Herz“ und Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins. Zu den Partnern der ersten Stunde zählen das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz sowie die Erste Bank und Sparkassen. Die Wirtschaftskammern Österreichs und die Bundesarbeitskammer fördern seit 2014 die Initiative.
Neue Kategorie: „Pflegende Angehörige“
Aktuelle Zahlen belegen die Relevanz des Themas Pflege: Rund 454.500 Österreicher beziehen heute Pflegegeld. Im Vergleich zu 2005, wo es 381.000 Österreicher waren, bedeutet dies einen Anstieg von rund 20 Prozent. „Das österreichische Pflegesystem bietet eine Vielzahl an Unterstützungen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Doch das beste System kann nur bestehen, wenn es Menschen gibt, die sich der Pflege anderer annehmen. Ihnen gilt mein besonderer Dank“, weist Alois Stöger, Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, auf die Relevanz pflegender Angehöriger im österreichischen Pflegesystem hin. Mehr als 436.000 Menschen kümmern sich um hilfsbedürftige Verwandte oder Bekannte – Einsatz, der Anerkennung verdient. Aus diesem Grund gibt es heuer mit „pflegende Angehörige“ eine zusätzliche, dritte Kategorie. Damit werden dieses Jahr erstmals drei Pfleger pro Bundesland und somit insgesamt 27 Gewinner ausgezeichnet.
„Die demografische Entwicklung macht das Thema Pflege zu einer der großen Herausforderungen der Zukunft. Unsere Pflegerinnen und Pfleger leisten dabei einen unschätzbaren Beitrag für die Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, ein stärkeres Bewusstsein für ihre großen Leistungen zu schaffen und all jenen, die im Pflegebereich tätig sind, unsere Wertschätzung auszudrücken“, so Dr. Harald Mahrer, Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.
Bedarf nach Pflege steigt
Statistiken zeigen, dass im Jahr 2050 drei Millionen Menschen älter als 60 Jahre sein werden und ein Drittel davon auf Unterstützung angewiesen sein wird. „Schon heute beziehen mehr als 450.000 Menschen in Österreich Pflegegeld. Das entspricht bereits fünf Prozent der Bevölkerung. Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in 20 Jahren in Österreich verdoppeln wird. Es ist deshalb unausweichlich, dass Pflegevorsorge ein essentieller Teil unserer Zukunftsvorsorge sein sollte“, so Mag. Thomas Schaufler, Privat- und Firmenkundenvorstand Erste Bank. Zeitintensive Betreuung lässt sich für viele Angehörige jedoch nicht ohne weiteres mit ihrem Alltag vereinbaren. Damit die auf Unterstützung Angewiesenen dennoch ihr Leben in gewohnter Umgebung verbringen können, werden die
24-Stunden-Betreuer immer wichtiger. Die Nachfrage nach 24-Stunden-Betreuung steigt und wird weiter steigen.
„Die Aktion ‚PflegerIn mit Herz‘ ist mittlerweile nicht nur eine gut gelebte Tradition, sondern auch eine wichtige ‚Marke mit Herz‘ geworden – und das mit gutem Grund: Denn sie holt die großartigen Leistungen der betreuenden und pflegenden Fachkräfte vor den Vorhang. Wir sagen ein herzliches Danke“, unterstreicht Dr. Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammern Österreichs. Um mehr Bewusstsein für das Thema Pflege zu schaffen, unterstützt auch die Arbeiterkammer Wien die Initiative. „Neben einer umfassenden Ausbildung und einer fairen Entlohnung braucht der Pflegebereich vor allem eines: unsere Wertschätzung. Darauf möchten wir mit der Unterstützung der Initiative `PflegerIn mit Herz´ aufmerksam machen“, meint Rudi Kaske, Präsident der österreichischen Arbeiterkammer.
Das Ziel der Initiative „PflegerIn mit Herz“ fasst Mag. Robert Lasshofer, Mitinitiator der Kampagne und Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung, zusammen: „Mit ‚PflegerIn mit Herz‘ wollen wir dazu beitragen, dass Bewusstsein für das Thema Pflege zu schärfen und die öffentliche Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Vor allem aber möchten wir den zahlreichen Pflegerinnen und Pflegern einen Dank für ihre unentbehrliche Arbeit, die sie leisten, aussprechen.“
Sagen auch Sie „Danke“!
Nominierungen zur/zum „PflegerIn mit Herz“ 2017 können entweder online auf pflegerin-mit-herz.at oder auf dem Postweg (Postfach 2500o/1011 Wien, Kennwort: „PflegerIn mit Herz“) eingereicht werden. Nominierungsfolder liegen in allen Filialen der Wiener Städtischen Versicherung sowie bei den NGOs Hilfswerk, Volkshilfe, Diakonie, Rotes Kreuz und Caritas auf. Jeder, der im Pflegebereich tätig ist, kann nominiert werden: Diplomierte/r Gesundheits- und Krankenschwester/-pfleger aller Sparten, Pflegehelfer, Altenfachbetreuer, Heimhelfer, 24-Stunden-Betreuer oder pflegende Angehörige.
Einsendeschluss ist der 26. Oktober 2017.
Eckdaten zur Kampagne
Aus allen eingelangten Nominierungen wählt eine Jury – bestehend aus den Kampagnenpartnern sowie Vertretern der größten NGOs im Pflegebereich – drei Gewinner pro Bundesland aus. Diese werden bei einer Abschlussveranstaltung im Dezember vom Wiener Städtischen Versicherungsverein bzw. den Wirtschaftskammern Österreichs (24-Stunden-Betreuer) mit einem Geldpreis von 3.000 Euro gewürdigt.