Interview Christopher Geminiani

Freiheit geschehen lassen
Eigentlich hatte Christopher Geminiani ja nicht damit gerechnet, dass er seinen Freiheitsdrang ausgerechnet in der Versicherungsbranche bei der Wiener Städtischen sinnvoll einsetzen könnte. Dieses Streben nach Freiheit hatte er schon immer, und als er endlich 19 war, Schule und Zivildienst absolviert waren, stand bei ihm ein ganz spezieller Gedanke im Vordergrund: „Jetzt mach ich, was ich will.“ Also hat er seinen Rucksack gepackt und ist dreieinhalb Monate durch Europa gereist.

„Das war wichtig für mich“, erzählt der heute 29-Jährige. „Mir wurde klar, dass ich gern mit Menschen in Kontakt trete, auch mit wildfremden. Ich finde das inspirierend.“ Womit entschieden war, dass er seine Ausbildung zum Informatiker nicht als Hauptberuf wählen würde. „Das war für mich undenkbar: nur im Büro, wenig Kundenkontakt, das wollte ich nicht.“ Also ging er zunächst als Barkeeper ins Gastgewerbe. Die Arbeit machte zwar Spaß, aber sehr schnell merkte Christopher, der sich selbst als „enorm leistungsorientiert“ bezeichnet, dass ebendiese Leistung nicht honoriert wird. „Ich habe immer versucht, alles besser zu machen, als es gerade ist“, denkt er laut an die damalige Zeit zurück. „Aber es ist egal, ob du der beste oder nur ein mittelmäßiger Barkeeper bist, am Ende verdienst du dasselbe.“

Christopher Geminiani, ein Außendienstmitarbeiter der Wiener Städtischen, steht auf einer Bühne, spielt Gitarre und singt in ein Mikrofon

Guter Rat
Ein Kollege riet ihm, es bei einer Versicherung zu versuchen. „Vielleicht wollte mich der Kollege ja nur loswerden“, lacht der gebürtige Italiener, der in Vorarlberg wohnhaft ist, „aber der Gedanke ließ mich nicht mehr los: viel Kontakt mit Menschen, flexible Zeiteinteilung und leistungsgerechte Entlohnung.“ Das waren die Erwartungen, die er an den Job hatte – und „sie haben sich komplett erfüllt“, erzählt der Vertriebsprofi und strahlt dabei eine beneidenswerte Entspanntheit aus.

Auf ebendiese Gelassenheit angesprochen, lächelt Christopher nur: „Ja, das habe ich vor drei Jahren quasi so geschehen lassen.“ Damals, nach der einen oder anderen privaten Komplikation, begann er, konsequent nur dann im Büro zu sein, wenn seine Anwesenheit auch erforderlich war. „In der Zeit war und bin ich dann enorm produktiv. Wenn ich eine Lücke von zwei, drei Stunden habe, gehe ich raus. Ich trainiere und koche mir was Frisches, gehe Rad fahren oder schwimmen, mache Musik oder was auch immer mir gerade einfällt.“ Das Handy ist dabei stets eingeschaltet, falls doch etwas anfällt. Danach geht es zurück ins Office oder zu Kundenterminen.

Freiheit gibt Kraft
Aber gerät man da nicht ins Schleudern, ist es nicht ineffizient, wenn man den Tag so auseinanderreißt? „Ganz im Gegenteil“, meint Christopher. „Ich ziehe aus diesem freien Lebensrhythmus enorm viel Kraft.“ Wobei ein derartiger Tagesablauf auch organisiert werden will: „Die Arbeitswoche muss am Freitag zuvor stehen“, erklärt der Vertriebsprofi. Wenn man das schafft und den Job macht, wie er gemacht werden soll – also vollkommen professionell –, ist man zwangsläufig erfolgreich.“

Dass dem so ist, zeigt ein Blick auf seine Bilanz bei der Wiener Städtischen. In fünf der acht Jahre hat es Christopher unter die konzernweit 40 besten Verkäufer:innen geschafft. Sehr viel besser geht es nicht. Und das mit 29.

Wobei: Ein paar Auszeichnungen gibt es noch. Nach dem bereits erreichten Bronzenen und Silbernen Ringturmritter wäre das nächste Ziel auf der Liste der Goldene Ringturmritter – eine spezielle Auszeichnung für besonderen Verkaufserfolg. Wann er den will, wie er den erreichen will? Christopher zuckt nur mit den Achseln: „Ich werde einfach weiterhin mein Bestes geben, dann wird das passieren.“

Er lässt es also einfach geschehen – diese Freiheit nimmt er sich, diese Freiheit gibt man ihm.