Interview Sandra Schröckenfuchs

Die Lebensbegleiterin
Bei Familienfeiern muss sich Sandra Schröckenfuchs ab und zu zusammenreißen, um nicht zu viel über die Arbeit zu reden. Paradoxerweise liegt das aber gar nicht so sehr an der Vertriebsspezialistin selbst, sondern viel mehr an ihrer Familie. Denn inzwischen ist die Schröckenfuchs-Dynastie in der dritten Generation für den Außendienst der Wiener Städtischen tätig: Sandra übernahm das Geschäft vor 17 Jahren von ihrem Vater, inzwischen sind neben ihr auch noch der jüngere Bruder und ihre Tochter bei der Wiener Städtischen eingestiegen. „Da wird dann natürlich ab und zu über den Job geredet“, lacht die 50-jährige Salzburgerin. „Wir versuchen aber, es für andere Familienmitglieder erträglich zu halten.“

Hofübergabe
Als Sandra bei der Wiener Städtischen begann, hatte ihr Vater noch sechs Jahre bis zur Pension – es war Zeit für die Übergabe des Kundenstocks. Ihre drei Kinder waren sieben bis elf Jahre alt, sie wusste, die Wiener Städtische war flexibel, was die Gestaltung der Arbeitszeit betrifft, also versuchte sie es. Dass sie eines Tages den Plan haben würde, bis zur eigenen Pension zu bleiben und den Kundenstock dann ihrerseits weiterzugeben, war zu Beginn alles andere als sicher: „Man muss schon sagen, dass man den Job erst ausprobieren muss, bevor man weiß, ob er einem wirklich liegt oder nicht.“ Bei Sandra war es so: Sie schätzt Eigenverantwortung, freie Zeiteinteilung und vor allem den Kontakt mit den Kundinnen und Kunden – und zwar auf die Art und Weise, wie sie es von ihrem Vater gelernt hat.

Durch dick und dünn
Sandra nennt das lapidar „die Servicierung“. Fragt man nach, merkt man aber schnell, dass sie untertreibt – man könnte mehr von einer „Lebensbegleitung“ sprechen. „Mir ist es wichtig, in wirklich jeder Situation für meine Kundinnen und Kunden da zu sein. Also nicht nur, wenn es um einen Abschluss geht, sondern auch in den schwierigen Momenten, wenn der Schaden dann tatsächlich eintritt.“ Genau das hat sie von ihrem Vater gelernt, und „das ist auch etwas, das die Kundinnen und Kunden schätzen“. Inzwischen betreut sie in den Kundenfamilien selbst ganze Generationen: von den Großeltern bis hin zu den Enkelkindern.

Familienbetrieb
Ob sie alles noch mal so machen würde? Definitiv ja: „Ich habe hier für meine Familie und mich das ideale Umfeld gefunden“, erzählt Sandra. Vor 17 Jahren hat sie nach Flexibilität sowie Sicherheit gesucht – und diese auch gefunden, egal, welche unbeeinflussbaren Faktoren aufgetreten sind, sei es die Finanz-, Euro- oder Coronakrise. „Es hat sich immer alles gut mit dem Arbeitgeber eingespielt, wie es eben so ist, wenn man sich gegenseitig vertraut.“

Und eines Tages, „aber das dauert noch“, sagt Sandra, will sie ihr Geschäft weitergeben, so, wie es ihr Vater getan hat.

An die nächste Generation Betreuerinnen und Betreuer.

Für die nächste Generation Kundinnen und Kunden.